Weinverkostung bei Gerda und Wolfgang Rinner

Am vergangenen Samstag fand die Weinverkostung bei uns in Münster statt. Von meiner Gattin Gerda wurde ein perfektes Menü nach den Rezepten von Johann Lafer serviert.

Den Auftakt machte eine herbstliche Kürbisquiche mit Kräutern auf Salat. Zum Aufwärmen folgte dann die pikante Karotten-Ingwer-Suppe mit Zimtcroûtons. Den Hauptgang bildete eine Hähnchenbrust im Speckmantel mit getrüffeltem Pastasotto. Die Naschkatzen kamen anschließend beim Orangen-Halbgefrorenen mit kandierter Ananas auf ihre Rechnung. Den Abschluss bildete die schon traditionelle Käseplatte mit Spezialitäten aus dem Alpbachtal.

Die verkosteten Weine habe ich bereits nach Ergebnis sortiert:

Weißweine:

Rang 4 – Kallstädter Saumagen – 2002 – Köhler-Ruprecht – 16,8 Punkte

Der Riesling aus der Pfalz überraschte mit einer tiefgelben Farbe, die auf einen wesentlich älteren Wein hindeutete. Dennoch bot der Tropfen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Rang 3 – Completer – 2008 – Donatsch – 17,1 Punkte

Für alle, die an der heurigen Weinreise nach Graubünden nicht teilgenommen hatte, war der autochthone Completer doch etwas ungewohnt, was vielleicht auch die niedrigere Bewertung erklärt.

Rang 2 – Ried Kollmitz Smaragd – 2007 – Jamek – 17,6 Punkte

Wieder einmal bürgte das Prädikat „Smaragd“ aus der Wachau für tolle Qualität. Dies galt auch für diesen klassischen Grünen Veltliner von Jamek.

Rang 1 – Hartberg Smaragd – 2006 – Gritsch Mauritiushof – 17,8 Punkte

Der Sauvignon Blanc aus der Wachau überzeugte auf ganzer Linie. Damit ist der Sieger bei den Weißweinen um € 11,- ein wahres Schnäppchen.

Rotweine:

Rang 8 – Blauburgunder Riserva – 2001 – Castel Schwanburg – 15,3 Punkte

Die Verkoster waren sich ziemlich einig, dass der Pinot Noir aus Südtirol fehlerhaft war. Es waren klar oxidative Noten wahrzunehmen, die offenbar auf einen defekten Kork zurückzuführen waren.

Rang 7 – Cabernet Sauvignon – 2000 – Castel Schwanburg – 17,0 Punkte

Ebenfalls auf den hinteren Rängen war das Flaggschiff des Castel Schwanburg zu finden. Da hier kein offensichtlicher Fehler festzustellen war, muss man sagen, dass der Wein um knapp € 35,- deutlich zu teuer war.

Rang 6 – Iscay – 2005 – Trapiche – 17,2 Punkte

Die opulente Malbec-Merlot-Cuvée konnte nur vordergründig überzeugen.

Rang 5 – Antonius – 2000 – Kloster am Spitz – 17,3 Punkte

Diese Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Shiraz, Merlot und Blaufränkisch stand für gute solide österreichische Qualität.

Rang 3 – BIN 407 – 2000 – Penfolds – 17,5 Punkte

Der Cabernet aus dem Hause Penfolds wurde im 2er-Flight mit dem Sieger – ebenfalls aus dem Hause Penfolds – gereicht. Um unter € 20,- ein wahrer Genuss aus Australien.

Rang 3 – Ciprian Barrique – 2004 – Ciprian Rebbau -17,5 Punkte

Ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen konnte der Pinot Noir aus Graubünden. Ein weiterer Beweis für unsere Erfahrung bei der heurigen Weinreise, dass dort absolute Spitzen-Pinot’s produziert werden.

Rang 2 – Opalo Malbec – 2004 – Lorca – 17,7 Punkte

Der reinsortige Malbec war für uns einer der besten Weine, die wir bisher aus Argentinien kennen lernen durften. Mit unter € 30,- stimmt hier auch der Preis.

Rang 1 – Grange – 1992 – Penfolds – 18,0 Punkte

Der Grange liegt natürlich in einer ganz anderen Preisklasse als die anderen verkosteten Weine. Dieser Jahrgang ist im Internet um ca. € 187,- zu erhalten. Überraschend war, dass sich der Wein im Glas noch völlig jugendlich präsentierte: Weder die Farbe noch die fruchtigen Aromen deuteten in der Blindverkostung darauf hin, dass der Wein bereits 18 Jahre alt war. Der 1992er-Grange hätte also durchaus noch ein enormes Lagerpotenzial – „hätte“, wenn man denn einen 6er-Karton davon rumstehen hätte. 😉

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