Vergangene Woche konnte ich an einem Segeltörn im Revier der liparischen (auch äolischen) Inseln teilnehmen. Ausgangspunkt war die Nordküste Siziliens. Ein Törn vor Italien verspricht aber nicht nur tolle landschaftliche Sehenswürdigkeiten – hervorzuheben ist hier sicher der ständig aktive Vulkan Stromboli – sondern auch die Vielfalt an Weinen im zweitgrößten Herstellerland lässt einige Genüsse erwarten.
Beim ersten Befüllen der Bord-Lagerräume stellen sich jedoch leider schnell einige praktische Probleme: Passende Weingläser sind an Bord ohnehin tabu – zu groß ist das Bruchrisiko bei starkem Seegang oder Krängung. Ähnliches gilt für den – ohnehin immer sehr knapp bemessenem – Stauraum für die Flaschen. Und zu guter letzt stellt sich bei Temperaturen von an die 30° C auch die Frage der Kühlung: Der an Bord befindliche Kühlschrank wird sicherheitshalber nur bei Versorgung mit Landstrom oder unter Motor betrieben.
Die Folgerung, die aus diesen Umständen gezogen wurde, war, an Bord auf preisgünstigere lokale Weinspezialitäten auszuweichen: Auch wenn dabei natürlich nicht immer Top-Qualitäten zu bekommen sind, so wiegt der Genuss an Deck in einer felsigen Bucht bei Sonnenuntergang doch einiges auf.
Zu bekommen wären aber durchaus auch andere Tropfen gewesen: In einem kleinen Kramerladen (geschätzte 5 x 5 m) auf Panarea (eine der kleinsten liparischen Inseln) stand im winzigen Weinregal bei gefühlten 35° C eine Flasche Costa Russi (2001) von Gaja (Etiketten-Preis € 270,-) und „kochte“ munter vor sich hin.