Im Rahmen unserer Weinrunde durfte ich diesmal durchwegs unbekanntere Rebsorten präsentieren. Obwohl das Pairing bei diesen Sorten nicht immer ganz einfach ist, dürfte die Abstimmung mit dem hervorragenden Menü von Gerda sehr gut funktioniert haben.
Ich bedanke mich bei meinen Gästen für die gute Stimmung und die Bewertungen zu den Weinen!
Bei ungewöhnlich warmen März-Temperaturen konnten wir den Starter, einen Deutschen Winzersekt von Moritz Kissinger aus Rheinhessen (94 Lobenberg-Punkte) auf der Terrasse genießen.
Die Startnummer 1 war dann ein Cabernet Sauvignon – zugegeben keine ganz unbekannte Rebsorte, aber dafür als Blanc des Noirs Rosé ausgebaut und noch dazu aus China: Daher passte der Château Changyu Moser XV 2018 doch irgendwie auch zum Thema. Immerhin 17,2 Punkte in der Blindverkostung (90 Falstaff-Punkte) und somit Rang 5 bei unserer Verkostung
Nicht ganz alltäglich war dann der reinsortige Vermentino E Crocé Blanc 2022 von Domain Yves Leccia aus Patrimonio auf Korsika. Hervorragend mineralisch und frisch mit etwas Zitrus und Pfirsich brachten ebenfalls 17,2 Punkte (94 Lobenberg-Punkte) und somit auch den 5. Platz.
Mit Nummer 3 folgte ein bekannter Wein aus einer unbekannteren Rebsorte: Der La Rocca 2014 von Pieropan aus Soave besteht zu 100 % aus der Rebsorte Garganega. Gute Säure mit cremigem Finish sowie Äpfel, Birnen und Grapefruit ergaben 17,1 Punkte (2 Gläser Gambero Rosso) und am Abend den 7. Platz.
Der teuerste Wein des Abend enttäusche dann doch ein wenig. Der reinsortige Viognier Condrieu les Corbonnes 2019 von De Boisseyt aus dem Rhônetal kam mit intensiver Frucht nach Quitte und Marille und wenig buttrigem Schmelz, aber dennoch gab es nur 16,8 Punkte (96 Lobenberg-Punkte) und damit den vorletzten und 10. Platz.
Weiter ging die Reise nach Spanien: Die Seleccion de Parcelas 2020 von Diego Magana Dominio de Anza aus dem Bierzo in Kastilien war eine Cuvée aus Sousón, Mencia und Alicante Bouschet. Ein sehr heller Wein – fast mit einem Pinot zu verwechseln, wäre da nicht die Johannisbeer-Note gewesen. Aufgrund der Höhenlage mit sehr hoher Säure – im Schnitt 17,3 Punkte (94 Lobenberg-Punkte) und im Endergebnis auf Rang 4.
Mit der Nummer 6 blieben wir in Spanien – und auch im gleichen Anbaugebiet – diesmal aber reinsortig Mencia: Der Valtuille Vino de Villa 2018 von Castro Ventosa de la Familia Perez überzeugte mit großer Eleganz und dunkle Früchten, aber auch rote Beeren – dennoch nie schwer oder zu üppig. Wir vergaben 17,5 Punkte (94 Parker-Punkte, 94 Lobenberg-Punkte, 93 Vinous-Punkte) und krönten den Wein damit zum ersten Sieger des Abens.
Weiter ging es mit Südtirol: Es kam der reinsortige Tannat Cáson Hirschprunn Rosso 2019 von Alois Lageder ins Glas. Kräftige aber dennoch feinmaschige Tannine am Gaumen und eine opulente Frucht reichten für 17,1 Punkte und somit ebenfalls für Rang 7.
Der zweite Sieger des Abends stammte aus der Toskana und war gleichzeitig der Preis-Leistungssieger. Der reinsortige Canaiolo numero otto 2013 von Castelvecchio in San Casciano – seinerzeit im Angebot von Lorenzo Chelucci in Wiesing – erreichte auch 17,5 Punkte (90 Suckling-Punkte). Zum Erfolg hat sicher auch der gut gereifte Jahrgang im Vergleich zu seinen jüngeren Vorgängern beigetragen.
Die Reise ging etwas weiter südlich nach Apulien. Der reinsortige Aglianico Bocca di Lupo2012 von Tormaresca aus Castel del Monte begeisterte mit Kirschen und dunklen Beeren aber auch etwas Schokolade und Gewürzen sowie leichten Röstaromen. Mit 17,4 Punkten (91 Parker-Punkte, 91 Punkte von Wine Spectator, 90 Suckling-Punkte und 89 Punkte von Wine Enthusiast) verfehlte er den Tagessieg nur um 0,1 Punkte und landete auf Rang 3.
Über die Adria ging es weiter nach Kroatien – genauer gesagt nach Istrien: Der One 2015 von Bruno Trapan war eine Cuvée aus Teran und Syrah und da der Teran die maßgebliche Aromatik lieferte, passte er ebenfalls recht gut zum Thema: Kräftige Säure und viel Tannin brachten nur 16,7 Punkte und somit den letzten und 11. Platz des Abends.
Zum Abschluss dann noch einmal Spanien: Las Gravas 2018 von Propiedad Viticola Casa Castillo aus Kastilien-La Mancha war mit 96 Parker-Punkten (95 Lobenberg-Punkte, 94 Punkte von Guia Penin) der am höchsten bewertete Wein des Abends. Die Cuvée aus Monastrell und Garnacha bekam von uns im Schnitt 17 Punkte, was Rang 9 bedeutete.