Am vergangenen Samstag durfte ich im Rahmen der Weinrunde OLKA-Fans eine reine Italien-Verkostung hosten.
Menü:
Die italienischen Tropfen durften ein hervorragendes Menü meiner Gattin Gerda begleiten, dass mit einem elsässischen Flammkuchen startete.
Herzhaft ging es dann mit einer Graukassuppe mit Schwarzbrot-Croutons weiter.
Die Hauptspeise bildeten geschmorte Ochsenwangerl in Rotweinsauce mit Kartoffelgratin.
Das Dessert setzte sich aus einer Kombination von Buttermilchmousse mit karamellisierten Äpfeln, Punschkrapfen und San Remo Creme mit Kirschen zusammen.
Zu später Stunde gab es dann noch – wie üblich – Alpbachtaler Käsespezialitäten von der Sennerei Reith im Alpbachtal.
Weißweine:
Den Auftakt machte der Chardonnay Sophie Bio 2009 vom Weingut Manincor in Kaltern. Fruchtige Noten nach Orangen und Marillen und eine kräftige Mineralik fanden allerdings nicht unbedingt den Anklang der Verkoster. 16,2 Punkte reichten nur für den 12. und letzten Platz.
Wenig besser erging es dem Weißburgunder Eichhorn Bio 2009, ebenfalls vom Weingut Manincor in Kaltern. Mit 1/10 Punkt mehr reihte sich dieser Wein auf dem 11. und vorletzten Platz ein.
Auch der Abschluss bei den Weißweinen stammte aus dem Weingut Manincor in Kaltern: Der Sauvignon blanc Lieben Aich Bio 2009 konnte zumindest etwas besser punkten. Die Nase wurde von tropischen Früchten und etwas Holunder dominiert. Die mineralische Struktur kann als durchaus elegant bezeichnet werden. 16,8 Punkte bedeuteten den 9. Platz.
Rotweine:
Den Auftakt bei den Rotweinen machte der Chianti Classico Pèppoli 2011 aus dem Hause Antinori. Rote Früchte und Anklänge von Vanille und Kaffee waren in der Nase die herausragenden Aromen. Typische Sangiovese-Säure und milde und feinmaschige Tanninen rundeten den Trinkgenuss ab. Der Wein war von James Suckling mit 90 Punkte bewertet wurden und erhielt von uns 17,1 Punkte, was insgesamt Rang 8 bedeutete.
Wir blieben in der Toskana und mit Startnummer 5 folgten der Chianti Classico 2006 vom Castello di Gabbiano. Kirschnoten in der Nase sowie gut eingebundenes Holz hatten sich ehrliche 17,4 Punkte und somit Rang 6 verdient.
Als dritten Toskana-Vertreter servierte ich den Chianti Classico Riserva 2001 von Paneretta. Ein wahrhaft vorzüglicher Chianti, der auch von Wine Spectator 93 Punkte erhielt. Sehr elegant, weiche Frucht und sehr langer Abgang brachten auch bei uns 17,5 Punkte und somit Rang 4.
Danach gab es einen Abstecher nach Sardinien: Die Cuvée Korem 2007 von Argiolas besteht aus Bovale, Cannonau und Carignano und war von Robert Parker mit 93 Punkten ausgezeichnet worden. Auch wir waren von diesem Wein sehr beeindruckt und hoben ihn mit 17,8 Punkte auf Rang 2, wobei aber der spätere Sieger als übermächtige Konkurrenz angesehen werden muss.
Der Sieger ging mit Startnummer 8 ins Rennen: Der Tignanello 2001 von Antinori präsentierte sich perfekt gereift. Dunkle Beeren, gut eingebundene Röstaromen und etwas Kakao in der Nase; herrlich samtige Tannine und ein nicht enden wollender Abgang. Ein hervorragender Jahrgang, der von Falstaff „nur“ mit 92 Punkten ausgezeichnet wurde. Der Wein bekam von uns 18,4 Punkte und war damit ganz klar die Nummer 1.
Anschließend ging es auch bei den Rotweinen zurück nach Südtirol: Die Cuvée Amistar Rosso 2009 von Peter Sölva aus Kaltern besteht aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Lagrein, Cabernet fran und Petit verdot. Waldfrüchte, Pflaumen mit etwas Holz in der Nase; elegant und ausgewogen am Gaumen. 90 Punkte von Falstaff und 17,7 Punkte von uns reichten für das Stockerl: Platz 3. Mit einem Ab-Hof-Preis von € 17,50 ganz klar der Preis-Leistungssieger des Abends.
Die Cuvée Löwengang 2008 von Alois Lageder aus Magreid in Südtirol besteht aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet franc. Kirsche und Johannisbeeren gepaart mir Röstaromen in der Nase; bemerkenswerte Tannine, kräftige aber nicht überbordende Säure und durchaus langer Abgang brachten 17,5 Punkte und somit Rang 4. Dies entspricht auch ungefähr der Meinung von Falstaff mit 92 Punkten.
Die Enttäuschung des Abends war für mich die Composition Reif (Cabernet Sauvignon, Lagrein) 2005 von Josephus Mayr (Erbhof Unterganzner) aus Bozen. Seinerzeit als Zweitwein des Lamarein kaum zu bekommen, präsentierte sich der Reif insgesamt etwas unausgewogen und mit zu kräftiger Säure. 16,75 Punkte reichten nur für Platz 10.
Den Abschluss bildete ein Amarone della Valpolicella Classico 2006 von Gerardo Cesari. Der schwere, voluminöse und wuchtige Wein tat sich mit der späten Startnummer 12 durchaus schwer. Mit 17,125 Punkten und Rang 7 lag unsere Bewertung aber etwas unter den 92 Punkten von Wine Enthusiast.