Nach mehrjähriger Pause zog es uns heuer wieder zur Innsbrucker Weinmesse, die wieder einmal unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt hat: Österreichs Top Winzer gaben sich natürlich abermals in Innsbruck nicht die Ehre, aber was dahinter folgt, ist durchaus erfreulich: Österreichische Spitzenweine bei denen das Preis-Leistungs-Verhältnis mehr als vernünftig ist.
Folgende Winzer sind uns heuer besonders aufgefallen:
Rotweingut Prickler, Lutzmannsburg, Mittelburgenland
Das Weingut Prickler produziert absolut typische Weine für das Weinbaugebiet Mittelburgenland. Erwähnenswert sind der Blaufränkisch Vitikult wie auch der Blaufränkisch Sonnberg, die auch für das schmale Portemonnaie perfekte Vertreter ihrer Rebsorte sind. Für mich das Highlight dieses Winzers war die Cuvée Thermal aus Blaufränkisch, Zweigelt, Merlot und Cabernet Sauvignon.
Trotz einiger baulicher Veränderungen und Änderungen im Wein-Portfolio bleibt Georg Nigl der Revoluzzer der jungen österreichischen Wein-Szene. Vorweg ist zu erwähnen, dass die bereits bekannten Produkte weiterhin perfektioniert wurden. Der Gelbe Muskateller „herzogberg“ ist der würzig-frische Einstieg in das Sortiment des Garagenwinzers. Weiterhin überzeugen konnte der Merlot „Signature“ oder der modern, aber nicht wuchtig gehaltene Cabernet Sauvignon. Die größte – positive – Überraschung war für mich aber der Pinot Noir: Ein eleganter Burgunder, der keinen internationalen Vergleich zu scheuen braucht!
Das Weingut Keringer hat sich ja mittlerweile als mehrfacher Salsonsieger in Österreich ein guten Namen gemacht und war auch uns aufgrund von Empfehlungen der Weinfreunde Markus und Markus (Commander und Grand Cuvée) ein Begriff. Den Auftakt der Verkostung machte der Zweigelt Selektion, der noch nicht unsere Zustimmung fand. Aber spätestens ab dem Blaufränkisch „Aviator“ war klar, dass das Weingut tolle Qualitäten zu überaus interessanten Preisen produziert. Wie bereits erwähnt waren uns „Commander“ und „Grand Cuvée“ bereits ein Begriff und wir wurden auch von den neuen Jahrgängen nicht enttäuscht. Das Flaggschiff „Massiv“ stand leider zur Verkostung nicht zur Verfügung.
Weingut Hahn, Hohenruppersdorf, Weinviertel
Nachdem unser Neo-Weinfreund Stefan auch einen klassischen Weißweinwinzer testen wollten, folgten wir der Empfehlung vom Rotweingut Prickler und landeten beim Weingut Hahn. Wir wurden alles andere als enttäuscht und bekamen vor allem Grüne Veltliner der Spitzenklasse kredenzt: Der DAC von der Ried Gaisrupp war bereits eine absolute Sensation und braucht den Vergleich mit wesentlich teureren Tropfen aus der Wachau nicht zu scheuen. Dennoch gab es mit der GV Reserve noch eine weitere Steigerung und somit können wir für alle verkosteten Weine aus diesem Weingut eine klare Kaufempfehlung aussprechen.