Diesmal fand die Münsterer Weinrunde in Kombination mit meiner bereits etablierten Geburtstagsweinrunde statt. Aus gegebenem Anlass erschienen einige Oldies zur Verkostung und ‚mussten‘ somit ihre gewohnte Weinkellerumgebung verlassen.
Ein Chardonnay M vom Winzer Cicero aus der Schweiz eröffnete die Runde, konnte jedoch in Summe nicht gegen seine Nachfolger bestehen. Trotzdem ein guter Chardonnay, der seiner Bestimmung als Begleiter zu Baguette und süditalienischer Bruschetta problemlos Folge leistete.
Aufgrund einer noch langen Liste an Weinen bereitete der Volnay 1er Cru von Michel Prunier den Umstieg auf die Rotweine vor. Ein guter Pinot, der seinen Preis definitiv wert ist.
Wein Nummer 3, erneut ein Pinot aus dem Burgund, Les Vaucrain von der Domaine Robert Chevillon – auf jeden Fall eine Steigerung zu seinem Vorgänger und ein exzellenter Wein.
Selbes Land, andere Region und sicherlich kein Verlust an Qualität – ganz im Gegenteil. Die nun folgende Serie konnte in jeder Hinsicht bei den Gästen punkten und einer darunter brachte sogar den Sieger des Abends hervor.
Auftakt mit dem Chateau Kirwan aus dem Jahr 2000: schöner Bordeaux mit passender Reife, der nur ganz knapp gegen den Les Vaucrain siegen konnte.
Dicht gefolgt vom Chateau Batailley aus dem Jahr 1996, welcher als Wein Nr. 5 auch den Platz Nr. 5 einnahm.
Der nächste Bordeaux – mein persönlicher Favorit – konnte sich mit seiner feinen Nase, aber auch exzellentem Geschmack den zweiten Platz sichern. Ein Chateau Poujeaux aus 1998 – gut, dass davon noch was im Keller liegt.
Zudem wurde in diesem Zuge nun auch die Hauptspeise, ein Rinderbraten in Weinsauce mit handgemachten und in Trüffelbutter gebratenen Bandnudeln, serviert.
Wein Nr. 7, ein Chateau Leoville Barton aus 1994 belegte Platz 3 und war schon etwas gewichtiger als sein Vorgänger – sehr gut im Geschmack aber nicht mehr so fein & rein in der Nase.
Knapp unterlegen der Chateau Rauzan-Segla, ebenfalls aus dem Jahr 1994 und somit einer der Weine auf Platz 4.
Nun zum Sieger, ein sehr unbekannter aber fabelhafter Wein. Es scheint, als hätte dieser nun seine perfekte Trinkreife erlangt, aber vielleicht waren es auch die nahezu 4 Stunden im Dekanter, die dem Wein den letzten Schliff verpassten. Chateau Greysac genannt, nicht dessen Alter vermutet konnte sich dieser Bordeaux aus dem Jahre 1970 den Sieg sichern.
Als ‚Absacker‘ gelang diesmal ein Vertreter aus der neuen Welt zur Bewertung. Ebenfalls ein sehr schöner aber auch schwerer Wein – Sena von Chadwick aus 2004.
Zum Schluss gab es noch eine kleine, aber feine Käseplatte mit passendem Begleiter vom Weingut Henninger aus der Pfalz: ein 1967er Kallstadter Steinacker (Ruländer Beerenauslese). Überhaupt keine Alterserscheinungen und eine perfekt eingebundene Säure, sodass der Restzucker nicht einen honigartigen Wein zum Vorschein kommen ließ. Leider nicht mehr in der Bewertung gelistet, obwohl eine solche hier sehr interessant gewesen wäre.
Bislang meine sicherlich schönste Verkostung mit sehr gutem Material – 30iger wie diesen könnte man jedes Jahr feiern…
Nr. | Rang | Punkte | Name | Jahr | Winzer |
9 | 1 | 18,500 | Chateau Greysac | 1970 | Chateau Greysac |
6 | 2 | 18,000 | Chateau Poujeaux | 1998 | Chateau Poujeaux |
7 | 3 | 17,875 | Chateau Leoville Barton | 1994 | Chateau Leoville Barton |
8 | 4 | 17,625 | Chateau Rauzan-Segla | 1994 | Chateau Rauzan – Segla |
10 | 4 | 17,625 | Sena | 2004 | Sena |
5 | 5 | 17,400 | Chateau Batailley | 1996 | Chateau Batailley |
4 | 6 | 17,100 | Chateau Kirwan | 2000 | Chateau Kirwan |
3 | 7 | 17,000 | Les Vaucrains | 2007 | Domaine Robert Chevillon |
2 | 8 | 16,200 | Volnay 1er Cru | 2007 | Michel Prunier |
1 | 9 | 16,100 | M | 2011 | Cicero |
War wirklich eine tolle Verkostung! Der Sena für mich etwas unter dem Wert geschlagen, aber andererseits auch kein Wunder bei der Konkurrenz. 😉
Danke! Ja, sehr schade für den Chilenen – ein echt guter Tropfen. Aber trotzdem finde ich war es ein super Abschluss.