Freitagsweinrunde bei Renate und Frank vom 10/09/2010:
Nach der langen Durststrecke über die Sommermonate war meine Freude groß die Freitagsweinrunde im Hause Rinner begrüßen zu dürfen. Wie üblich konnten die Weine mit dem fantastischen Menü meine Frau nicht mithalten. (und das ist auch gut so):
Here the result of the Friday-Night Jury:
Platz 1: Köhler Ruprecht, Pfalz, Riesling Saumagen R, 2002
Platz 2: Weingut Diel, Nahe, 1. Gewächs Pittermännchen, Riesling, 2005
Platz 3: Silvio Grasso, Piemont, Bricco Luciani, Barolo, 1998
1. Adank, Chardonnay, 2008: Punkte: 16,3
Adanks Chardonnay aus Fläsch präsentiert sich sehr kraftvoll mit einem doch sehr heftigen Holzeinsatz. Ansonsten jedoch ein sortentypischer Chardonnay, welcher auch von Jedem erkannt wurde.
2. Donatsch, Completer, 2008: Punkte: 16,2
Beim Completer handelt es sich um eine autochthone Rebsorte aus Graubünden, welche in den letzten Jahren wieder an Bedeutung gewonnen hat. Etwas parfümiert, mineralisch, Abgang mittel mit gut integrierter Säure.
3. Weingut Diel, Pittermännchen, Riesling 2005: Punkte 17,8
Das Pittermännchen ist der kleinste Weinberg der Top-Lagen des Weinguts Diel. Der Boden des Pittermännchens ist mit Schiefer durchzogen und verleiht diesem Wein eine erfrischende mineralische Note. Der Abgang ist lang. Viel Druck am Gaumen.
Der im Zweier-Flight unterlegene 05er Wachstum Bodenstein von Prager war chancenlos.
4. Prager, Wachstum Bodenstein, Riesling 2005: Punkte 16,6
Klare Niederlage der Paradelage vom Weingut Prager gegen das 1. Gewächs aus der Nahe vom Schlossweingut Diel. Nichts desto trotz handelt es sich beim Wachstum Bodenstein um einen tollen Riesling mit guter Mineralik und langem Abgang. Säure sehr gut eingebunden, erfrischender Geschmack nach Steinobst. Etwas störende Botrytis.
5. Weninger, Dürrau, Blaufränkisch 2002: Punkte 16,6
Die Meinungen zu diesem Wein gehen etwas auseinander. Von schwachen 15,5 bis zu hohen 17,5 Punkten war alles geboten. Der Wein präsentiert sich noch extrem fruchtig, und „breit“, was ja für diese Jahrgänge aus Österreich nicht ungewöhnlich ist. Für mich präsentiert sich der Dürrau mit intensiven dunklen Beerennoten, feinen Röstaromen. Engmaschigen Tanninen mit mittlerem Abgang.
6. Moric, Alte Reben Lutzmansburg, Blaufränkisch 2002: Punkte: Kork
Schade um diese österreichische Rarität!
7. Lageder, Cor Römigberg, C.S. 1990: Punkte 17,3
Wer hätte das gedacht. Knapp am dritten Platz vorbei geschrammt.
Von Frucht war zwar nicht mehr zu reden und auch am Gaumen etwas trockene Tannine, für mich jedoch durchaus die positive Überraschung des Abends. Gereifter C.S. mit tertiär Noten, Abgang mittel, Säure spürbar, Tannine dicht, aber etwas trocken. Wenn ich noch etwas davon hätte, würde ich ihn jetzt trinken.
8. Berardenga, Maestro Raro, C.S. 1994: Punkte 16,8
Von Allem etwas weniger als der Cor Römigberg. Auch bei den Punkten. Dieser Wein ist ebenfalls bereits sehr gereift und hat seine beste Zeit bereits gesehen.
9. La Croix St. Georges, Pomerol, Merlot 2006: Punkte 16,8
Dieser Wein hat seine beste Zeit noch vor sich. Er präsentiert sich jugendlich frisch und sehr fruchtig. Der Wein hat viele weiche Tannine und einen mittleren Abgang. Säure ist für mich sehr schön eingebunden. Ein paar Jahre der Lagerung werden ihm nicht schaden.
10. Chateau Lagrange, Pomerol, Merlot, 1998: Punkte 15,6
Irgendwie muss man ja solche Weine auch los werden 🙂
Dieser Lagrange war jetzt wirklich nichts Besonderes. Trockene Tannine, wenig Abgang, Säure etwas zu hoch und von Frucht war kaum die Rede. Fazit: den 98 würde ich mir nicht nachkaufen.
11. Silvio Grasso, Bricco Luciani, Barolo 1998: Punkte 17,4
Der beste Rotwein des Abends kommt aus dem Piemont und ist ein reinsortiger Nebbiolo aus dem Hause Silvio Grasso. Transparente Farbe, in der Nase nach Kräutern und Kirsche. Am Gaumen fest und fordernd. Feinmaschige Tannine mit langem Abgang.
Hat viel Spaß gemacht!
12. Bartolo Mascarello, Barolo, 1998, Punkte: 16,4
Bartolo Mascarello, der letzte Mohikaner, zählt zu einem der letzten Traditionalisten im Piemont. Aromen von Kirsche, Veilchen und Gewürzen. Schön balancierter Wein mit viel Finesse. Packende Mineralität und feine Tannine! Ein klassischer, traditioneller Barolo.
Meine 18 Punkte sind vielleicht etwas zu hoch!
13. Troplong Mondot, S. Emilion, 1962: Punkte 15,8
War mal einen Versuch wert. Frucht ist leider kaum mehr vorhanden, und ist auch die Säure schon etwas im Vordergrund. Tertiäre Aromen, getrocknete Früchte. Abgang mittel. Alles in Allem noch trinkbar und ok.
14. Cos d` Estornell, S. Estephe 1986: Punkte 14,9
Ich fand diesen Wein gut, und stand mit dieser Meinung auf weiter Flur alleine da. Wahrscheinlich hat es Bacchus an diesem Abend zu gut mit mir gemeint und konnte ich keinen Fehler erkennen. Aus diesem Grund möchte ich auf meine Bewertung verzichten, könnte diese sonst irgendwann gegen mich verwendet werden.
15. Köhler Ruprecht, Saumagen R, 2002: Punkte 18,6
Begeistert auf ganzer Linie und war somit auch der Gewinner des Abends. Mineralisch, fruchtig mit viel Druck in jedem Winkel der Mundhöhle. Abgang lang. Säure wunderbar eingebunden. Tolles Monument!