Frankreich – Bordeaux und Burgund

Nach einer recht langen Pause, durfte ich die Münsterer Runde zum Auftakt ins Jahr 2025, in meinem Weinkeller begrüßen. Zu diesem Anlass, blieben wir in Weinbaugebieten mit dem Buchstaben ‚B‘ – konkret im Bordeaux und im Burgund.

Zudem gab es ein Highlight zum Abschluss der Runde, etwas, das zuvor noch keiner von uns verkostet hatte. Umso größer war meine Vorfreude, die Runde zu begrüßen und Feedback zu diesem letzten Wein zu erhalten.

Zur Begrüßung gab es ein belgisches Bier aus der 0,75 lt. Flasche, ein Tripel Karmeliet mit immerhin satten 8,4 Volumsprozent.

Den Start, bei den zu bewertenden Weinen, machte ein uns bereits bekannter Weißwein aus dem Bordeaux. Chateau Rahoul 2016, eine Cuveé aus Semillon und Sauvignon Blanc. Platz 10 und damit den vorletzten Platz, hatte dieser Bursche es schwer, mit dem was nachfolgte.

Als nächstes folgte der 2te Weißwein des Abends, diesmal natürlich aus dem Burgund. Auxey Duresses 2015, ein sehr schöner Chardonnay, konnte aber dennoch nicht mithalten und musste sich mich Platz 8 zufrieden geben.

Zudem reichte ich eine kleine Jause, damit mir die Kollegen nicht vom Fleisch fallen und den Abend durchstehen. Es gab ein selbst angerichtetes Beef Tartare, eine kleine Speckplatte und etwas Brot mit Olivenöl.

Weiter ging es mit den roten Bordeaux-Weinen. Ein Chateau Citran aus 2000 machte den Anfang und landete auf Platz 9. Eine Cuveé zu 50% aus Cabernet Sauvignon und 50% aus Merlot.

Der nächste an der Reihe, ein 1978iger Chateau la Fleur mit 90% Merlotanteil, konnte leider nicht mehr überzeugen…mit hoher Wahrscheinlichkeit war dieser Bursche schon drüber. Zwar noch trinkbar, aber Trinkvergnügen sieht dennoch anders aus. Der Wein belegte damit den letzten Platz.

Wein Nummer 5 war ein 2010er Chateau Coufran mit 85 % Merlot, jedoch vom linken Ufer. Er wird auch als ‚Pomerol des Médoc‘ bezeichnet. Er konnte den 7ten Platz an diesem Weinabend belegen.

Zum Hauptgang folgte ein deftiges Gulasch, zubereitet von meiner Frau Nina, gepaart mit Semmelknödeln. Der Hauptgang passte gut zu diesen gereiften und starken Burschen aus dem Bordeaux.

Der nächste Vertreter aus dem Bordeaux, Wein 6 konnte auch den 6ten Platz belegen. Chateau Nenin von 1985, zugleich auch mein Geburtsjahr ;-), mit 85% Merlot und 15% Cabernet Franc.

Als letzter Vertreter der Region machte sich der Chateau Croizet-Bages aus 1996 auf ins Rennen und konnte voll überzeugen. Mit Platz 5 auch der bestplatzierte Bordeaux. Bereits am Vormittag, als ich die Weine zum Atmen öffnete, konnte ich in der Nase erkennen, dass dieser Wein perfekt gereift war und voll meinem Geschmack entspricht.

Wir arbeiteten uns in Richtung Höhepunkt des Abends vor. Um einen ‚reibungslosen‘ Übergang zu ermöglichen, gab es einen Schluck Champagner, welcher zugleich auch etwas neutralisierend wirkte. Ein Rose aus dem Hause Henriot, der recht trocken und mit schöner Perlage überzeugte.

Nun ging es ab ins Burgund und den Auftakt machte der Clos du Val 2017 von Michele Prunier. Nach dem Champagner, passte der Burgunder sehr gut und wurde auch offenherzig von der Runde angenommen. Punktegleich mit Wein Nummer 10 und belegte damit Platz 3.

Die letzten 3 Burgunder des Abends kamen alle von der Domaine Chevillon, jedoch von unterschiedlichen Lagen. Ein sehr interessanter Vergleich:

Den Start hier machte der Lagenwein Les Chaignots 2013, welcher auch mehr als verdient den ersten Platz erklimmen konnte. In der Nase, sowie am Gaumen eine derartig schöne Klarheit und Kühle…wohl der perfekte Zeitpunkt diesen zu trinken. Die mehr als 19 Punkte im Durchschnitt können das nur unterstreichen!

Die beiden anderen Vertreter waren der Les Pruliers 2013 (Wein Nummer 10), ex-quo mit dem Clos du Val gefolgt vom Les Roncieres 2014, welcher dann den 2ten Platz belegte.

Wie konnte man dies nun noch übertrumpfen? Zwar nicht qualitativ, aber dennoch mehr als spannend präsentierte sich zum Abschluss und zur Käseplatte noch ein Marsala. Aber nicht ein gewöhnlicher Marsala, nein…einer der 185 Jahre auf dem Buckel hatte. Ja, ein 1840iger Marsala von der Cantine Florio konnte trotz seines Alters überzeugen und passte mit seinen süßlich-gereiften Noten perfekt zum Käse.

Ich bedanke mich für einen recht langen, aber sehr gelungenen Abend bei meinen Gästen und freue
mich auf noch weitere schöne vinophile Momente in diesem Jahr!

PlatzNr.PunkteNameJahrSorte(n)WinzerRegion
1919,250Les Chaignots2013PNRobert ChevillonBurgund (Cote de Nuits)
21118,600Les Roncieres2014PNRobert ChevillonBurgund (Cote de Nuits)
3818,500Clos du Val2017PNMichel PrunierBurgund (Cote de Beaune)
41018,500Les Pruliers2013PNRobert ChevillonBurgund (Cote de Nuits)
5718,417Chateau Croizet-Bages199655% Merlot / 37% CS / 6% Pedit Verdot / 2% CFChateau Croizet-BagesBordeaux (Pauillac)
6618,250Chateau Nenin198585% Merlot / 15% CFChateau NeninBordeaux (Pomerol)
7517,750Chateau Coufran201085% Merlot / 15% CSChateau CoufranBordeaux (Haut-Medoc)
8217,667Auxey Duresses2015ChardonnayMichel PrunierBurgund (Cote de Beaune)
9317,500Chateau Citran200050% CS / 50% MerlotChateau CitranBordeaux (Haut-Medoc)
10117,167Chateau Rahoul201678% Semillon / 22 % Sauvignon BlancChateau RahoulBordeaux (Pessac-Leognan)
11415,583Chateau la Fleur197890%? Merlot / 5%? CF / 5%? CSChateau la FleurBordeaux (Saint Emilion)
   Champagne Rosen/a60% PN / 30% Chardonnay / 10% MeunierHenriotChampagne
   Riserva ACI Marsala1840GrilloCantine FlorioSizilien

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