Nachdem der bisherige Veranstalter des mittlerweile traditionellen Christbaumaufstellens gestern etwas schwächelte, Traditionen aber unbedingt beibehalten werden sollen, sprang ich kurzfristig in die Bresche.
Den Auftakt machte der Weißburgunder Ihringer Winklerberg 2008 von Dr. Heger aus Baden: in der Nase Zitrusfrüchte und etwas Mango; am Gaumen mineralisch und mit kräftiger Säure (für einige für einen Weißburgunder zu kräftig). Meine Bewertung: 17,0 Punkte
Weiter ging es mit einem Grünen Veltliner Himmelreich 2012 vom Weingut Liegenfeld aus Donnerskirchen: in der Nase etwas Banane und Melone; am Gaumen schöner Schmelz, aber sehr wenig Säure, mittlerer bis langer Abgang. Meine Bewertung: 17,0 Punkte
Bei den Rotweinen starteten wir mit einem meiner Lieblinge: Blauburgunder Reserve 2006 von Georg Nigl aus Perchtoldsdorf: ein sehr schöner Pinot und bereits gut gereift; in der Nase Himbeeren und leichte Gewürzanklänge; langer kräftiger Abgang. Meine Bewertung: 17,5 Punkte
Nummer 4 war der Barolo Nirvasco 1997 von Bersano: ziegelrote, leicht trübe Farbe; am Anfang oxidative Noten, die dann verschwanden, klassisches Liebstöckl, etwas Zimt und reife Pflaumen; dieser Jahrgang hat zweifelsohne das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Meine Bewertung: 17,0 Punkte
Etwas enttäuscht waren wir dann vom Château Léoville-Barton 2004: in der Nase untypische Anklänge von Petrol; für einen Wein dieser Klasse zu wenig Druck und zu kurzer Abgang – möglicherweise fehlerhaft? Meine Bewertung: 16,5 Punkte
Klassisch ging es weiter mit einem Bela Rex 2002: in der Nase dunkle Beeren, etwas Vanille; kräftige aber engmaschige Tannine und saftige Frucht. Meine Bewertung: 17,5 Punkte
Dr. Heger durfte ein zweites Mal antreten: Diesmal mit dem Novis Ihringer Winklerberg 2006, eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet franc: in dieser Preisklasse hätte ich mir persönlich etwas mehr erwartet, es zeigt sich aber, dass man in Baden doch eher beim Spätburgunder als bei anderen Rotweinsorten bleiben sollte. Meine Bewertung: 16,5 Punkte
Als Absacker öffneten wir dann noch einen Blauburgunder Siglos 2004 von Albert Gesellmann: in der Nase klassisch nach Weichseln und Kirsche; elegant, Holz gut integriert, hätte auf alle Fälle länger dekantiert gehört. Meine Bewertung: 17,5 Punkte
Ein herzliches Dankeschön an die nette Runde und vor allem auch für die leckeren Mitbringsel!