Im Rahmen der Weinrunde der OLKA-Fans reichte ich heuer einfach beliebige reinsortige Weine, wobei jede Sorte nur einmal vorkam.
Den Auftakt machte ein klassischer Grüner Veltliner Reserve 2008 vom Weingut Hahn aus Großruppersdorf im Weinviertel. Obwohl ein sehr sortentypischer Vertreter kam dieser Wein bei den Verkostern aufgrund seiner gereiften Aromen nicht so gut an. 16,5 Punkte reichten schlussendlich nur für den vorletzten Platz.
Geringfügig besser ging es dann dem Sauvignon blanc M 2012 vom Weinbau Cicero aus dem Schweizerischen Graubünden. Wie bei Rene Gabriel erhielt dieser Wein auch bei uns 17 Punkte und er belegte damit den 10. Gesamtrang. Für mich ein sehr mineralischer Sauvignon blanc mit klassischen Stachelbeernoten und einer guten Länge im Abgang.
Als dritter Weißwein folgt der Preis-Leistungssieger des Abends: Der Pecorino „Artemisia Offida“ 2014 von der Tenuta Spinelli (Marken), der 3 Gläser von Gambero Rosso erhalten hatte, kam mit 17,4 Punkte auf Rang 2 des Abends – gemeinsam mit 2 weiteren Weinen. Sowohl das vielschichtige Aroma nach Pfirsich und Zitrusfrüchten als auch die überraschende Frische und Mineralität mit saftigem Schmelz rechtfertigen diese hohe Bewertung. Für unter € 12,- ein echtes Schnäppchen.
Den Abschluss bei den Weißen machte der Gewürztraminer „Kolbenhof“ 2010 von J. Hofstätter aus Tramin. Mit nur 0,1 Punkten weniger als sein Vorgänger reichte es nur mehr für Platz 5 in der Gesamtwertung. Tropische Früchte mit etwas Pfirsich in der Nase; am Gaumen sehr fruchtig, doch die knackige Säure lässt den Wein nicht zu wuchtig wirken.
Bei den Rotweinen starteten wir mit dem Shiraz „Circumstance“ 2010 von Waterkloof Wines aus Südafrika. Auch hier gab es 17,4 Punkte (= Rang 2); diesmal für eine üppige Vielfalt nach Zwetschken, Beeren und Cassis aber auch mit etwas Holz. Das Holz findet sich dann auch im Abgang wieder, gepaart mit gut eingebauten Tanninen.
Zurück nach Östereich ging es mit dem Blaufränkisch „Dürrau“ 2013 von Paul Kerschbaum. 92 Falstaff Punkte entsprachen bei uns 17,3 Punkten (= Rang 5). Dieser Wein konnte in puncto Wuchtigkeit durchaus mit seinem Vorgänger mithalten: Röstaromen, Kaffee, Schokolade in der Nase und ebenfalls feine Tannine mit beachtlichem Abgang.
Wesentlich feingliedriger wurde es dann wieder mit dem Pinot Noir 2008 vom Weingut Prieler aus Schützen am Gebirge. Das war der dritte Wein des Abends, der mit 17,4 Punkten auf Rang 2 landete. Falstaff gab diesem Tropfen ebenfalls 92 Punkte. Waldbeeren und Röstaromen dominierten in der Nase; am Gaumen beeindruckte die Eleganz und die Länge dieses Blauburgunders.
Mit Startnummer 8 kam der Sieger des Abends: Der Barolo „Catelletto“ 2008 von Manzone setzte sich mit 17,8 Punkten ganz klar durch. Gewürznoten, etwas Kakao und Anklänge von Tabaknoten sowie satte feste Tannine, gut eingebundenes Holz und eine gute Mineralik überzeugten die meisten Verkostungsteilnehmer. Von Wine Spectator erhielt dieser Barolo 94 Punkte.
Gleich darauf folgte die Enttäuschung des Abends: Der Sagrantino „Colle Grimaldesco“ 2010 von Tabarrini aus Umbrien landete mit 16,4 Punkten auf dem letzten Platz. Vielleicht war auch der Startplatz nach dem beeindruckenden Barolo etwas schwierig, dennoch hat der Wein für etwas über € 30,- enttäuscht.
Wir blieben in Italien mit dem Merlot „Casalferro“ 2011 von Barone Ricasoli aus der Toskana. Bei Wine Specator erhielt dieser Wein 94 Punkte; bei uns nur 17,1 Punkte (= Rang 8).
0,1 Punkte mehr und somit Rang 7 bekam der Brunello 2004 von Pinzale. Hier schieden sich etwas die Geister: Während einige Verkoster hier viele Punkte vergaben, konnten andere mit den gereiften Aromen weniger anfangen.
Den Abschluss bildete ein spanischer Wein: Der Tempranillo „Campo Eliseo“ 2005 von Lurton & Rolland landete mit 17,1 Punkte ebenfalls auf Rang 8. Mit 94 Parker-Punkte wäre hier etwas mehr zu erwarten gewesen: Die verhaltene Bewertung mag aber vielleicht auch darauf zurückzuführen sein, dass ein Wein mit 15 % Alkohol als 12. Flasche einfach zu schwer war.