Weinverkostung bei Doris und Helmut vom 10.04.2010

Zunächst vielen Dank für den tollen Abend ( aus dem wir fast schon einen guten Morgen gemacht haben).  Alles nur möglich durch die tolle Verpflegung von Doris. Das Essen war exzellent!

Zu den Weinen.

Weißweine:

1. Bäuerl, Riesling vom Urgestein Pichl Point, Smaragd, 2008: Punkte 16,7

    Solider Riesling mit mittlerem Abgang, etwas hoher Säure, schöne Nase nach Steinobst, ausgezeichnetem Preis/Leistungsverhältnis (€ 9.00 bei www.wolfsweindepot.at)

    2. Reichsrat von Buhl, Riesling FP Buhl, Rheingau 2008: Punkte 16,7

      Auffällig hier, die für einen deutschen Riesling typische Restsüße. Ein sicheres Indiz für Deutschland. Meinen Unterlagen entnehme ich, dass ich trotzdem Österreich eingeloggt habe. Super!

      Abgang mittel, Säure mittel, gute Struktur. Das Duell der beiden Rieslinge endet für mich unentschieden. Preislich liegt der Riesling aus Deutschland bei knapp € 20,00

      Rotwein:

      3. Chateau Langoa Barton,  Langoa Barton, CS + Merlot, 1997: Punkte 17,25

        Langoa  (3ème Cru Classé) und Leoville Barton befinden sich in der Hand einer ursprünglich aus Irland stammender  Familie. Beide werden jedoch separat geführt und versteht man den Langoa in keinster Weise als Zweitwein von Leoville Barton. Im Gegenteil. Man versucht akribisch die Qualität zu verbessern und gelingt das in den letzten Jahren immer besser.

        Der 97iger ist etwas gezeichnet vom Jahrgang und glaube ich, dass er seine trinkreife erreicht hat.

        Der Wein präsentiert sich mit feinmaschigen Tanninen, schön eingebundener Säure und einem mittlerem Abgang. Am Gaumen und Nase nach dunklen Beeren.

        4. Weingut Pelzmann, BF Spitzerberg, 2006: Punkte 17,37

          Natürlich ist der Spitzerberg eine Toplage im Carnuntum und natürlich ist auch der Jahrgang 2006 einer der Besten in Österreich. Trotzdem, ist der Preis von € 22.00 für mich grenzwertig. Aber das ist ja alles subjektiv!

          Ein toller BF, mit viel Terroir. Abgang mittel, Säure und Alkohol gut eingebunden. Viele  feinmaschige Tannine. Gelungener Wein, welcher mit den Blaufränkisch-Topgewächsen aus dem Carnuntum sicher mithalten kann.

          5. Fat. Bruno Nicodemi, Neromor, 2003: 17,75

            Mein Weinwissen über die Region Abbruzzen und Molise hat sich bisher auf Villa Gemma und Valentini beschränkt. Jetzt kommt noch ein Monument dazu!

            Ein 100 %iger Montepulciano von 40 Jahre alten Rebstöcken im Bioausbau und unfiltriert.

            Nase nach dunklen Beeren, intensiv. Viele, weiche, feinmaschige Tannine. Abgang lange.

            Ein sehr ausgewogener Wein. Einzig für 2003 schon sehr weit entwickelt.

            Einer der wenigen Gewächse aus Mittel- und Süditalien, welcher sich die drei Gläser im Gambero verdient hat.

            Pinot Noir Session:

            6. Pfitscher, Pinot Noir, 2003: Punkte 17,62

              Schöner, gereifter , südtiroler Pinot Noir. Dezenter Einsatz von neuem Barrique. Typische helle  Farbe, Nase nach Kirschen. Schöne Säure, Abgang mittel, feinmaschige Tannine.

              Allgemeine Winzer-Information: Verkostungsgebühr vor Ort ist auch bei anschließendem Kauf zu entrichten.

              7. Dr. Heger, Achkarrer Schlossberg, Kaiserstuhl 2004: Punkte 18,12

                Na wer sagt es denn. Endlich ein Pinot aus Baden, wie er sich auch bei unserer Weinreise präsentiert hat. Danke Dr. Heger. Wir haben schon an unserem Gaumen gezweifelt. Dieses Mal war der Achkarrer Schlossberg sensationell und auch Sieger des Abends.

                Tolle Tannine, mittel bis langer Abgang, würzig am Gaumen, Säure perfekt. Kein vordergründiges Holz, insgesamt eine homogener Wein mit hohem Genussfaktor.

                Warum der erste Versuch vor Kurzem bei Hansi dermaßen in die Hose gegangen ist, bleibt eines der für mich unlösbaren Weinrätsel. Dieser war auf jeden Fall sehr gut!

                8. Weingut Auer, PN, 2006: Punkte 17,37

                  Das Weingut Auer ist Mitglied bei der Winzervereinigung Burgundermacher und scheint die Thermenregion auch außerordentlich gut für diese Rebsorte geeignet zu sein.

                  Für mich präsentiert sich der Wein sehr rund mit mittlerem Abgang. Säure und Alkohol sind sehr gut eingebunden. Schöne Kirschnote am Gaumen.

                  Für mich für einen Pinot zu fruchtig. Es fehlt ein wenig die Eleganz. Etwas heftiger Einsatz von neuem Holz.

                  9. Main Divide, PN, 2006, Neuseeland: Punkte 17,87

                    Für mich ein seltener Genuss aus Neuseeland, jedoch mit einem durchaus positivem AHA Erlebnis. Am Gaumen viele weiche Tannine, Abgang mittel, intensive dunkle Kirschen. Säure sehr  dezent. Animiert zu einem weiteren Glas.

                    Finish!

                    10. Allacher, Salzberg, Zweigelt, 2007: Punkte 17,5

                    Was war denn das? Meine Zweigelt-Welt hat hier ordentlich Brüche bekommen.

                    Auf einmal schmeckt mir das Zeug!

                    Dieser Wein hat Druck, Tannine, Struktur, Abgang. Hat nichts zu tun mit einem dünnen Wässerchen aber auch nicht mit einer konzentrierten Fruchtbombe.

                    „Lässiger“ Wein mit Lagerpotenzial. Zweigelt wie auch ich ihn mag!

                    (Von mir ehrliche 17 Punkte)

                    11. Az. Montepolso, Nardo, 2001: Punkte 17,75

                    Ein IGT aus der Toscana (Suvereto) Intensive Nase nach Schokolade. Viele weiche Tannine, etwas hohe Säure, Abgang mittel, schöner  trinkanimierender Wein.

                    Für meine Begriffe mit schlechtem Preis/Leistungsverhältnis. Bei ca. € 65,00 greifen wir dann schon wo anders hin, oder?

                    Danke noch einmal für den tollen Abend. Freue mich schon auf den nächsten Event!

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