Zum ersten „Griller“ der Saison habe ich heute nur Rotweine geöffnet, die sich auch mit deftigeren Grillspeisen und schärferen Saucen gut „verstehen“.
Eine ins unseren Breiten eher unbekannte Cuvee aus Sardinien machte den Auftakt: Cannonau, Carignera und Bovale Sardo bilden den Costera (2005) von Allegrini. Parker vergab 91 Punkte, was aufgrund der schönen Kirsch-Pfeffer-Nase und der samtigen Tannine durchaus zu rechtfertigen ist.
Völlig blickdicht im Glas präsentierte sich dann eine moderne österreichische Cuvee: Zweigelt und Rathay vereinigen sich bei der Grande Cuvee von Keringer (2005) zu einem wuchtigen Wein mit Beeren- und Schoko-Noten, abgerundet mit weichen Tanninen.
Ein weiterer Repräsentant der modernen österreichischen Cuvee’s – Königsegg Reserve (2003) vom Schloss Halbturn – kam in der Nase ebenso mit Schoko- und Beerennoten sowie Vanille zur Geltung, war aber dennoch deutlich filigraner als die „Keringer-Fruchtbombe“ ausgebaut. Auch am Gaumen konnte der Wein mit engmaschigen Tanninen und einer guten Länge punkte. Für einen Preis von ca. € 10,- wird hier ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geboten.
Den weißen Vorspann bildeten ein Pinot blanc vom „Burgundermacher“ Schneider in Tattendorf – ein qualitativ hochstehender Weißburgunder – und ein sehr sortentypischer Sauvignon blanc von Robert Wenzel aus Rust.
Ebenfalls zu einem „Griller“ haben wir kürzlich eine Flasche Commander (St. Laurent) 2005 von Keringer geöffnet: Auch dieser Wein spiegelt einen modernen Ausbau – wie bereits oben bei der Grande Cuvee erwähnt – wieder. So passt der Wein vorzüglich zu deftigen Grillspeisen, man muss aber auch erwähnen, dass der Unterschied zwischen beiden Weinen durch die Machart beinahe verloren geht.