Bis zum Krampustag hat es heuer gedauert, bis ich meine Geburtstagsweinverkostung aufgrund zahlreicher Terminkollisionen abhalten konnte. Da diese Verkostung als kleines Wein-Quiz konzipiert war, wurde das Thema möglichst einfach gehalten: 3 reinsortige Weiß- und 7 reinsortige Rotweine mit einer für die jeweiligen Region typischen Sorte!
Die Weine durften wieder ein exzellentes Menü meiner Gattin Gerda begleiten: Den Auftakt machten Räucherforellentörtchen nach einem Rezept von Johann Lafer. Es folgten geschmorte Rindsbackerl mit Ofengemüse und Minikartoffeln. Als vorweihnachtliches Dessert wurde ein Lebkuchenmousse mit Rumfrüchten gereicht. Abschließend gab es dann noch traditionellerweise Alpbachtaler Käsespezialitäten.
Die Verkostung begann mit einem Gewürztraminer Kolbenhof, 2010 von Hofstätter aus Südtirol: Sortentypische Aromen von exotischen Früchten wie Litschi und Mango ließen die Sorte von allen Quiz-Teilnehmern sofort erkennen. Wenig Anklang fand der hohe Alkoholgehalt von 15 %, weshalb der Wein mit 16,5 Punkten nur auf dem vorletzten Platz landete.
Weiter ging es mit dem Grünen Veltliner Smaragd Höhereck, 2011 von Schmelz aus der Wachau: Sehr viel Schmelz und Fruchtsüße machten es diesmal schon sehr viel schwieriger den Grünen Veltliner zu erkennen. Wohl auch deswegen gab es nur 16,3 Punkte und somit den 10. und letzten Platz.
Der letzte Weißwein war ein Chardonnay Auxey Duresses 1er Cru „Les Ecusseaux“, 2010 von der Domaine Jessiaume aus dem Burgund: An diesem Wein schieden sich die Geister. Während einige Top-Bewertungen vergeben wurden, gab es andererseits Kritik an der fehlenden Säure. Insgesamt reichten 16,8 Punkte für Rang 8.
Die Rotweine starteten mit einem Blaufränkisch Well, 2007 von Wellanschitz aus dem Mittelburgenland: Dunkle Beerenfrucht, Kirschen sowie etwas Röstaromen gefolgt von feinen Tanninen erklärten die 94 Falstaff-Punkte. Bei uns gab es 17,3 Punkte und somit Rang 7.
Danach ging es zurück nach Südtirol: Der Lagrein Riserva, 2007 von der Kellerei Girlan gehört wohl zu den exklusivsten Vertretern seiner Sorte. Dunkelviolette Farbtöne, Aromen von Waldfrüchten und feine Tannine wiesen nur unseren Obmann Helmut Loinger auf einen Lagrein hin. Dennoch gab es 17,4 Punkte und Rang 6.
Von Südtirol führte uns die Reise in die Schweiz – genauer gesagt nach Graubünden: Der Pinot Noir M, 2009 von Weinbau Cicero überzeugte auf ganzer Linie: Helles Rubinrot, feine Kirscharomen und ein durchaus langer Abgang sorgten für wohlverdiente 17,8 Punkte und Rang 4.
Wir blieben beim Pinot Noir, aber diesmal ging es in seine Heimat Burgund: Nuit-Saint-Georges 1er Cru – Les Boudots, 2007 von Louis Jadot war mit 18,3 Punkte ganz klar der Sieger des Abends. Feine Textur, weiche und samtige Tannine sowie ein sehr langer Abgang zeichneten diesen Blauburgunder aus.
Mit Startnummer 8 folgte der Chianti Classico, 2007 von Castello di Ama – ein Wein, den ich im heurigen Sommerurlaub direkt ab Hof erstehen konnte: Weichseln in der Nase, etwas kräuterig, kräftige Tannine und mittellanger Abgang bedeuteten 17,8 Punkte und ebenfalls Rang 4.
Wir zogen noch etwas weiter nach Süden: Der Brunello di Montalcino, 1999 von Il Marroneto erwies sich als sehr typischer Vertreter von Sorte und Region. Der 1999er war noch bestens in Form und hätte wohl sogar noch einige Jahre Lagerfähigkeit gehabt. Mit 18,0 Punkten musste er sich nur ganz knapp geschlagen und mit Rang 2 zufrieden geben.
Den Abschluss machte der Shiraz Mitolo, 2005 von G.A.M. aus South Australia: Ein wuchtiger, aber dennoch strukturierter Wein mit Beerenaromen und langem Abgang. 14,5 % Alkohol waren hervorragend eingebunden. Auch hier war es unser Obmann, der einen Volltreffer landete und sich somit den Sieg im Wein-Quiz sicherte.
Als Absacker außerhalb der Verkostung wünschte man sich zu Ehren der Siegersorte noch einmal einen Pinot Noir: Geöffnet wurde der Fläscher Pinot Noir Barrique, 2011 von Hansruedi Adank aus Graubünden.
Ich gratuliere unserem Obmann Helmut Loinger zum Sieg im Wein-Quiz, aber auch allen anderen Teilnehmern zur extrem hohen Erkennungsrate!