Vor ein paar Wochen saß ich im Flieger und blätterte im Focus. Da las ich was von unternehmerischen Griechen. Ja, selbstverständlich gibt’s auch solche Griechen und nicht nur die, die faul am Strand liegen mit einer Bottle Rotwein in der Hand (zumindest laut landläufiger Meinung). Jedenfalls war die Rede von einem Opa, der die alte Automarke PONY wieder auferstehen lässt (http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmer-kurbelt-pony-produktion-an-jetzt-wollen-die-griechen-zur-autobauer-nation-werden_id_3775984.html ) und es war auch die Rede von mehreren Winzern, die Weine auf internationalem Niveau herstellen würden. Und dachte ich mir, das wär doch mal was, in der kommenden Weinverkostung den einen oder anderen Griechen meinen Freunden unterzujubeln.
Damit war das Motto für unsere Weinverkostung Ende April geboren. Ich surfte im www nach Händlern, die griechische Weine im Sortiment haben und stieß dabei auf NIK the Greek in Düsseldorf www.nikolaou-shop.de . Und siehe da: die Preise für die dort angepriesenen Weine reichten von ganz günstig bis hoch zu € 64 für einen NOHMA, einer Cuvée aus Agiorgitiko, CS und SY. Für € 64 sollte der Grieche schließlich was drauf haben, dachte ich mir.
Also ließ ich mir von NIK ein paar Griechen ins Haus liefern. Doris und ich haben einige davon vorab verkostet und wir durften feststellen, dass die meisten davon durchaus trinkbar und den sehr elitären Gaumen und Nasen unserer Geburtstagsweinrunde durchaus zuzumuten wären.
Doris überlegte sich passend dazu ein griechisch angehauchtes Menü:
Vorab gab es Dolmades (mit Reis gefüllte Weinblätter), gefolgt von einer griechischen Moussaka.
Als Hauptgang kredenzte sie Ragout & Koteletts vom Schwoicher Milchlamm und als Abschluss gab es mediterranes Joghurt mit Honig & Pinienkernen und einem Grießküchlein dazu.
Letzter Abschluss wie immer: Käse.
Und wie kamen die Weine an?
In den 2er Flights trat (fast) immer ein Grieche gegen ein klassisches Weinland an.
Dabei gab es meist Parallelen bei den Weinen, aber nicht immer
So manches Duell konnten die Griechen für sich entscheiden und am Ende landete der Weißburgunder vom Schneider ex aequo mit dem hochprozentigem Nohma auf Rang 1.
Ziel der Verkostung war es, das Weinland Griechenland – das man in der Regel nur mit Retsina verbindet – von einer anderen, neuen Seite zu präsentieren.
Die Weine sind durchwegs kräftig und es dominieren zahlreiche regionale Rebsorten, wie zB der Agiorgitiko.
Kombiniert mit internationalem CS, SY oder ME bringen die Winzer aber spannende Cuveés hervor.
Hier ein paar Infos von Falstaff zu griech. Wein:
http://www.falstaff.at/weinliste.html?tx_faldb_pi1%5Bpublikationid%5D=199
Ach ja: das Weinquiz gewann unser Weinexperte und wiedergewählter WFU-Schriftführer Hansi Grömansberger.
#1 = 17,75 Nohma = SY, Agiorgitiko, Costa Lazaridi, Attica / Griechenland
#1 = 17,75 Weißburgunderer, R&C Schneider / Deutschland
#3 = 17,50 300 = Agiorgitiko, Mavroudi, Monemvasia, Laconia / Griechenland
#3 = 17,50 G. Pavilos, Corinth / Griechenland
#5 = 17,42 Nine Popes, Charles Melton, SY, Grenache, Barossa Valley / Australien
#6 = 17,40 Chateau Larose Trintaudon, Bordeaux-Medoc, CS, ME / Frankreich
#7 = 17,08 Alpha Estate, ME, Amyndeon-Florina / Griechenland
#7 = 17,08 Leo Hillinger Hill 1 = ZW, BF, ME / Österreich
#9 = 16,92 Franz Haas, PN Schweizer, Südtirol / Italien
#10 = 16,83 Laible, Riesling Ortenau / Baden / Deutschland
#11 = 16,30 Nico Lazaridi, Magic Mountain, CS, CF, ME, Pangeo-Ostmakedonien / Griechenland
Wörgl, Mai 2015
Doris & Helmut Loinger