Der Traditionalist unter den Weinkellerbesitzern wird sich das klassische Kellerbuch nicht ausreden lassen: Für die Informatiker unter den Weinfreunden bietet sich aber natürlich eine datenbankorientierte Lösung geradezu an.
Aufgrund einer vorhandenen Lotus Notes Domino-Infrastruktur habe ich diesbezüglich eine entsprechende Datenbank entwickelt. Aufgrund der Eckdaten von Notes eignet sich die Applikation praktisch für alle Größen von Weinkellern.
Das sogenannte „Weinstammblatt“ beinhaltet alle Eckdaten des Weines und des Winzers – von technischen Daten über Beschreibungen und Speiseempfehlungen bis hin zu Lagerfähigkeit und Lagerort (bei größeren Weinkellern). Natürlich darf auch ein Platz für ein Bild nicht fehlen. Ebenfalls im Stammblatt ist ein Eingangs- und Ausgangsblatt enthalten, anhand derer dann via Agent die Ein- und Ausgangsbücher erzeugt werden. Interessant ist auch, dass im Stammblatt der Eingangspreis und der aktuelle Marktwert gesondert festgehalten werden können, sodass quasi auf Knopfdruck ermittelt werden kann, wieviel „Wert“ der Weinkeller „gewonnen“ hat. Der dritte Teil des Stammblattes ist ein Verkostungsblatt, in dem man seine eigenen Verkostungen festhalten kann. Hier können auch Weine für zukünftige Verkostungen reserviert werden, sodass man sie nicht versehentlich vorab verbraucht.
Aufgrund der einfachen Erstellung von Ansichten gibt es bereits eine beträchtliche Anzahl, die natürlich von einem Notes-Entwickler ganz einfach erweitert werden können. Wie in Notes üblich, können natürlich alle Ansichten Volltext durchsucht werden. So kann man seinen Bestand nach Land, nach Sorte, nach Winzer, nach Lagerort (bei größeren oder mehrteiligen Kellern) gruppiert und summiert anzeigen lassen. Sortierungen nach Prämierungen, Wert, eigenen Verkostungsergebnissen etc. sind ebenso bereits vorgesehen. Interessant ist die Ansicht „nach Lagerfähigkeit“: Sie soll verhindern, dass man Weine zu lange im Keller „vergisst“.
In den Ansichten der bereits ausgetrunkenen Weine findet man auch jene Tropfen, die man für einen Nachkauf markiert hat. Selbstverständlich werden auch alle Daten aller ausgetrunkenen Weine archiviert, sodass man über die Jahre einen kompletten Überblick über die Entwicklung des eigenen Kellers bekommt.
Ein- und Ausgangsbücher werden – wie bereits oben erwähnt – automatisch erstellt. Neben einer Kategorisierung nach Jahr ist jeweils eine weitere Kategorie frei vergebar: Im Eingangsbereich verwende ich diese für den Händler, von dem der Wein gekauft wurde; im Ausgangsbereich für jene Freunde, mit denen der Wein gemeinsam getrunken wurde.
Selbstverständlich stelle ich meine Datenbank gerne allen interessierten Weinfreunden zur Verfügung: Senden Sie einfach ein Mail an wolfgang.rinner@weinfreunde-unterland.at. Eine vorhandene Notes-Infrastruktur (V6 – V8) ist natürlich Voraussetzung, wobei die Datenbank sowohl am Server als auch am Client ohne Einschränkung lauffähig ist. Die Datenbank wird mit offenem Quellcode zur Verfügung gestellt, sodass sie von jedem Notes-Entwickler angepasst werden kann.