von Nach einer fast zweimonatigen Durststrecke (fast schon Abstinenz) der Freitagsrunde, konnten wir endlich in das neue Jahr starten. Obwohl leicht dezimiert finde ich, dass der Start auch ganz gut gelungen ist.
zur den Weinen:
Weingut Knipser, Riesling, Himmelsrech, 2002 Punkte 17,00
Ein knochentrockener Riesling des Pfälzer Paradewinzers Knipser. (Der einzige Winzer, den ich kenne, der auch mal gerne eine raucht). In der Nase nach exotischen Früchten, Mango. Am Gaumen ansprechende Säure, sehr gut eingebunden, mineralisch, Abgang mittel, ein typischer Sortenvertreter.
Weingut Prager, Riesling Wachstum Bodenstein, 2006 Punkte 17,5
Zu Beginn noch etwas verhalten in der Nase, tut ihm etwas Luft im Glas sehr gut. Am Gaumen gute Säure, mittlerer Abgang mit relativ hohem Alkohol. Wirkt durch den hohen Alkohol recht süß.
Kellerei Terlan, Nova Domus Riserva, 2006 Punkte: 16,3
Etwas enttäuschend dieser Cuvee aus SB, CH und WB! In der Nase sehr aromatisch, fast schon parfümiert. Auch am Gaumen eher lasch und wenig Druck. Abgang daher eher kurz bis mittel. Sehr aromatisch, es fehlt jedoch etwas Mineralik.
Weingut Christmann, IDIG, Pinot Noir, 2001 Punkte 17,4
ich habe mich auf diesen Wein sehr gefreut und wurde ich auch nicht enttäuscht! Der Parade-Spätburgunder vom Weingut Christmann präsentiert sich noch sehr jugendlich und frisch und kann durchaus noch einige Jahre im Keller gelagert werden. Leider hab ich nur noch eine Flasche. In der Nase nach roten Beeren und Brotrinde. Trocken am Gaumen mit mittlerem bis langem Abgang. Ein toller Roter aus der Pfalz! Kein Schnäppchen!
Weingut Halbturn, Pinot Noir, 2002 Punkte 17,3
Ich muss gestehen, dass ich dieses Weingut immer etwas unterschätzt habe und in meiner Kartei immer unter den „Modernisten“ eingeordnet habe. Dies trifft bei diesem Wein nicht zu und präsentiert er sich sehr mineralisch, nicht zu stoffig, mit mittlerem bis langem Abgang. In der Nase nach Kirschen und Mokka! Typisch für österreichische Pinots! Hat mir sehr gut gefallen
Weingut Prieler, Goldberg Blaufränkisch, 2002 Punkte 17,4
Ein geiler Wein! Im Glas noch ein kräftiges, intensives Rubin. In der Nase sauber und nach dunklen Beeren. Viel Druck am Gaumen! Feinmaschige Tannine mit einem langen Abgang. Dunkle Beeren aber nicht aufdringlich. Schöne Säurestruktur. Alkohol schön eingebunden! Kein Stress beim trinken. Potenzial für mind. weitere 5 bis 10 Jahre vorhanden.
Weingut Weninger, Dürrau Blaufränkisch, 2002 Punkte 16,4
Sieht im Vergleich zum Goldberg doch eher alt aus. Im Glas ebenfalls noch sehr kräftig! In der Nase intensiv nach dunklen Beeren und Heu! Am Gaumen jedoch schon sehr ausgezehrte Tannine, trocken, deutlich spürbare Säure! Abgang eher kurz! Ob das beginnender Kork sein kann? Einigen wir uns darauf, dass es bessere Flaschen vom Dürrau geben wird!
Chateau Batailley, 1990 Punkte 17,3
Batailley ist ein klassifiziertes Gewächs (5 er GCC) aus dem Pauillac und im Flight mit dem nicht klassifzierten Sociando Mallet eindeutig unterlegen. In der Nase nach roten Beeren und etwas „Pferdeschweiß“ (ich mag das), etwas Lebkuchen und Schwarztee. Am Gaumen gereift, trocken, mit mittlerem Abgang. Kein überwältigender Wein aber solide Qualität aus Frankreich und würde ich mich nicht wehren, eine weitere Flasche zu trinken.
Chateau Sociando Mallet, 1990 Punkte 18,1 und 3. Platz
Der 90iger ist eine wahre Freude. Noch immer topfit! Im Glas noch kräftiges granat, kaum Alterungserscheinungen! In der Nase intensiv nach Waldbeeren. Am Gaumen viele feinmaschige, weiche Tannine. Das Spiel aus Mineralik, Säure und Alkohol ist hervorragend gelungen. Mittlerer bis langer Abgang. Solide 18 Punkte meinerseits und eindeutige Kaufempfehlung!
Tenuta San Guido, Sassicaia, 1999 Punkte 18,3 und 2. Platz
Gehört natürlich zu den Top-Gewächsen aus der Toskana und macht auch unheimlichen Spaß! Der 99iger befindet sich in einer tollen Phase und würde ich darin baden, wenn ich könnte! In der Nase nach dunklen Beeren, etwas Animalik, ähnlich dem Batailley, doch am Gaumen um einiges mehr Druck und längerem Abgang. Viele feinmaschige Tannine! Gehört zu Recht zu den großen Gewächsen aus Italien!
Antinori, Solaia, 1999 Puntke 18,4 und damit Gewinner
Das Flaggschiff aus dem Hause Antinori. Ich möchte behaupten, dass wir diesen Wein an seinem Höhepunkt erwischt haben. Hält wahrscheinlich auch noch ein paar Jahre länger, glaube aber nicht, dass er noch viel besser wird! In der Nase intensive Cabernet Noten und etwas Heu! Hätte ich normalerweise eher beim Merlot, aber was solls! Am Gaumen feinmaschige Tannine, Abgang lang, tolle Geschichte!
Franz Haas, Rosenmuskateller 2005 Punkte 17,3
Und wer zur Nachspeise einen Schokokuchen kredenzt, sollte es mal mit einem Rosenmuskateller versuchen. Der passt nämlich hervorragend. Nicht zu süß, nach rote Beeren. Ursprünglich kommt diese Rebsorte aus Sizilien und wird heut zu Tage hauptsächlich in Südtirol und Trentino angebaut! Wer´s wissen will!
und weil der Durst noch groß war:
Absacker 1: Amarone della Valpolicella von Allegrini Jahrgang 2000
Absacker 2: BIN 707 von Penfolds aus dem tollen Jahr 1998